Hochverdienter Auswärtssieg!

27-11-2010   13. Spieltag    1. Kreisklasse

 

SV Mühlenbeck II – Häsener SV     3-4 (1-3)

 

Im ersten von drei Topspielen zum Ende der Hinrunde ging es für den HSV zur heimstarken Reserve des SV Mühlenbeck. Somit kam es zum Duell der besten Heimmannschaft gegen die beste Auswärtsmannschaft der 1. Kreisklasse. Für die Partie auf Kunstrasen fehlten dem HSV Team Markus Herrmann (Arbeit), Marcus Backs (Rotsperre) und kurzfristig auch Spielertrainer Rene Boltze (Rücken). Das letzte Spiel, in dem Bolle kurzfristig fehlte, war das Gastspiel in Bärenklau, die einzige Niederlage bis dato für den HSV. Hoffentlich kein schlechtes Omen.

 

Trotz des kurzfristigen Ausfalls des Spielertrainers, der bisher im zentralen Mittelfeld das HSV Spiel gut leitet und zudem auch enorm torgefährlich (8) ist, war die Ausrichtung gegen die Mühlenbecker von Anfang an offensiv ausgerichtet. Ziel war es die Mühlenbecker nicht in die Zweikämpfe kommen zu lassen, wo sie durch ihre aggressive und robuste Spielweise ihre Stärken haben. Das gelang dem HSV Team von der ersten Minute an überraschend gut. Mit wenigen Ballkontakten und schnellem Passspiel öffneten sich immer wieder Räume für das Häsener Offensivspiel. Mit der ersten Chance in der 3. Minute scheiterte Murat Gültepe noch am Keeper, nachdem er von Kevin Thiede perfekt freigespielt wurde. Doch die zweite Tormöglichkeit des Spiels führte zum Führungstreffer für den HSV. Sebastian Mohr fand aus gut 25 Metern keinen Anspielpartner und hielt erwartungslos einfach drauf. Der Gästekeeper zeigte sich äußerst unkonzentriert und warf sich den durchaus haltbaren Schuss selbst ins Netz. Mohrchen sagte danke. Der HSV ließ aber nicht locker und spielte die vollkommen übermotivierte Mühlenbecker Reserve in den folgenden 25 Minuten sprichwörtlich an die Wand. Der agile Kevin Thiede, der an fast jeder Offensivaktion beteiligt war, leitete mehrere Hochkaräter über die schwache linke Gästeseite ein. So war es Kevin, der zweimal aus aussichtsreicher Position scheiterte. Carsten Boehn war nach einem Abpraller des Gästekeepers zu überrascht und schob den Ball aus 5 Metern am Tor vorbei. Ugur Yildirim zeigte sich als Allrounder und Ersatz für den verletzten Spielertrainer im Mittelfeld in starker Form. Er eroberte Bälle, gewann nahezu jeden offensiven Zweikämpf und spielte präzise Bälle in die Spitze. Einer davon landete beim Goalgetter Murat, der den Ball sauber aufnahm, Gegenspieler und Keeper alt aussehen ließ und letztendlich nur per Foul gestoppt werden konnte. Logische Entscheidung: Elfmeter. Auch den fünften Elfmeter in dieser Saison verwandelte der HSV Stürmer souverän, wobei der Gästekeeper leicht wegrutschte. Gleich wenige Minuten später hätte Murat sein zweites Tor machen können. Wieder wurde gut im Mittelfeld kombiniert und der finale Pass landete bei Murat, der auf rechts durch war. Er entschied sich den Ball über den heraus eilenden Keeper zu lupfen, anstatt vielleicht quer auf den mitgelaufenen Toppa zu spielen. Der Ball trudelte am langen Pfosten vorbei. Das Spiel der Hausherren fand indes nicht statt. Vollkommen übermotiviert stürmten sie drauf los, was durch viele Fehlpässe keine Wirkung zeigte. Somit eröffneten sich immer wieder riesen Lücken für die HSV Offensive nach der Balleroberung. Eine davon nutzte Steffen Ruch in der 24. Minute, indem er schnell umschaltete und den Ball im richtigen Moment quer auf „Birno“ spielte. Der schob den Ball abgeklärt aus 16 Metern mit links ins Tor. Seine erste Bude in der Ersten. Die Mühlenbecker hatten ihre erste richtige Torchance in der 33. Minute. Wobei das mehr oder weniger ein Zufallsprodukt war, aber auch gleichzeitig der Anschlusstreffer. Eine Ecke, mit viel Effet geschlagen von Osdowski, wurde vom HSV Keeper Krüger unterschätzt und drehte sich ins lange Eck, wo Ugur überrascht nur noch ins Tor abfälschen konnte. Das gab den Hausherren natürlich nochmal Auftrieb, aber bis auf überhartes Einsteigen in den Zweikämpfen fiel ihnen nicht viel ein. Es gab in den ersten 45 Minuten mindestens eine Hand voll Fouls der Kategorie Dunkelgelb. Hier hat Schiedsrichter Trojanowski bereits verpasst das überharte Einsteigen der Mühlenbecker früh zu unterbinden.

 

In der zweiten Hälfte war den Häsenern natürlich bewusst, dass die Mühlenbecker nun alles in die viel zitierte Waagschale werfen würden, um das Spiel zu drehen. Der verletzte Spielertrainer attestierte seinem Team in der Halbzeitpause eine starke Leistung und appellierte an das Team nur nicht nachzugeben und weiter nach vorne zu spielen. Gleich in der ersten Szene nach Wiederanpfiff zeigten Murat und Kevin, dass sie den Trainer verstanden haben. Direkt vom Anstoß weg spielten 2 Häsener mit 3 Pässen die komplette Mühlenbecker Mannschaft aus. Leider setzte Murat den Ball knapp neben das Tor, ansonsten wäre es das wohl schnellste Tor dieser Saison gewesen. Der SVM hatte anscheinend nach all dem Brüllen, Pushen und Einschüchtern vor dem Anpfiff vergessen zu verteidigen. Der HSV stand nun etwas tiefer und wollte die Gastgeber kommen lassen, um über die schnellen Außen gezielt zu kontern. Solch einen Konter nutzte der starke Kevin Thiede in der 55. Minute zum 1-4. Er lauerte an der Mittellinie, Ugur eroberte den Ball und spielte sofort in die Gasse, wo Kevin allein auf den Keeper zulief und souverän einnetzte. In den letzten 35 Minuten versuchte der HSV das Spiel sicher nach Hause zu fahren und konzentrierte sich ausschließlich auf die Defensive. Der SVM versuchte nun das Spiel zu bestimmen und hatte bis auf ein Becker-Solo keine wirklich zwingende Tormöglichkeit. Allerdings wurde die bis dato schon harte Gangart noch härter. Kompromisslos und ohne Rücksicht auf Verluste wurde jeder Zweikampf bestritten. Hinzu kam die schlechte Schiedsrichterleistung, die das unfaire Einsteigen der Gastgeber eher anspornte als verhinderte. Eine äußerst herablassende Art des Schiris gegenüber den Spielern verhinderte jegliche Kommunikation. 7 Minuten vor Ende der Partie konnte HSV Keeper Krüger einen haltbaren Ball nicht abwehren, da er auf dem leicht vereisten Kunstrasen ausrutschte. 2-4. Der HSV besann sich in den letzten Minuten nur noch auf die Defensive, die bis dahin relativ sicher stand. Während einer Standardsituation ließ sich Christian Pieper zu einem Revanchefoul hinreißen. Die Folge: Elfmeter und die gelb rote Karte, da Peipen in der ersten Hälfte für ein taktisches Foul Gelb sah. Heering verwandelte sicher. Die letzten Sekunden überstand der HSV dann relativ sicher, da der SVM keine Lücke fand und kläglich mit dem eigenen Ballbesitz umging.

 

Fazit: Eine klasse Leistung des HSV, vor allem in der ersten Halbzeit. Der Gastgeber konnte zufrieden sein, nicht mit einem viel höheren Rückstand in die Pause zu müssen. Zudem kann der Gastgeber sich glücklich schätzen am Ende noch 11 Mann auf dem Platz zu haben. Bedanken dürfen sie sich beim Schiedsrichter Trojanowski, der volkommen überfordert das Spiel zu keiner Zeit im Griff hatte und nahezu jede Situation falsch interpretierte. Auf Nachfrage gab es sofort die gelbe Karte und für rüde Fouls der Gastgeber, am Rande zur Tätlichkeit, gab es nicht mal eine Verwarnung. Aussagen wie, „Ich pfeife erst wenn einer im Krankenhaus liegt!“ haben auf dem Platz ebenso wenig verloren wie Schiedsrichterbeleidigung. Ergebnis der Mühlenbecker Treterei: Eine Schienbeinprellung und ein Mittelfußbruch!

Am kommenden Samstag wird Topspiel Nummer 2 gegen die Fortuna aus Grüneberg (Erster gegen Dritter) nach jetzigem Stand nicht stattfinden. Grund sind die schlechten Wetterverhältnisse. sr

 

Tore: 0-1 Sebastian Mohr (6.), 0-2 Murat Gültepe (13. FE), 0-3 Carsten Boehn (24.). 1-3 Osdowski (33.), 1-4 Kevin Thiede (55.), 2-4, 3-4 Heering (84., 88. FE)

 

Schiedsrichter: Trojanowski

 

Zuschauer: 40

 

HSV

Marcel Krüger – Bayram Kanli – Tobias Ruch – Christian Pieper – Sebastian Mohr – Ugur Yildirim – Steffen Ruch – Tobias Sdun (70. Andy Zeidler) – Kevin Thiede – Murat Gültepe – Carsten Boehn (85. Manuel Wegner)