Chance um Chance

 

02-10-2010  7. Spieltag  1. Kreisklasse

 

SVB Schmachtenhagen – Häsener SV     2-5 (0-0)

 

In der 4. Auswärtspartie der Saison musste der HSV zum Liganeuling SVB Schmachtenhagen. Der Aufsteiger war für die Häsener daher im Vorfeld schwer einzuschätzen. Zudem war die Statistik des Gegners mit 5 Punkten (1 Sieg, 2 Remis, 3 Niederlagen) wenig aussagekräftig. Taktisch vorsichtig stellte Spielertrainer Rene Boltze sein Team auf diese Aufgabe ein, was sich im Endeffekt als richtig erwies, obwohl das Team leicht ersatzgeschwächt nach Schmachtenhagen fuhr. Es fehlten bei diesem Match die Langzeitverletzten Stefan Boltze und Adi Thiele, sowie Murat Gültepe und Marcus Backs (beide privat), als auch Steffen Hanke (Studium). Dafür rückte Markus Herrmann nach seiner Rotsperre wieder ins Team.

 

volle Konzentration

 

Nachdem das Fazit der Begutachtung des Platzes in Schmachtenhagen "klein aber fein“ lautete stellte man sich auf aggressive Anfangsminuten des Gastgebers ein. Sozusagen die Lehre aus den Fehlern im Bärenklauspiel. Die Häsener merkten aber relativ schnell, dass der SVB den Vorteil des schmalen Platzes nicht umsetzen konnte und zögerlich agierte. Der HSV dominierte von der ersten Minute an das Spiel und gab spielerisch den Takt vor. Die HSV Spieler waren dem Gastgeber auf jeder Position in punkto Konzentration, Aggressivität und Technik überlegen. Somit erspielte sich Häsen zwangsläufig Chance um Chance im Minutentakt. "Toppa" Sdun und Kevin Thiede meldeten sich beim SVB Keeper durch Fernschüsse an. Ugur Yildirim war in Strafraumnähe auf engstem Raum kaum vom Ball zu trennen, fand aber keinen Abnehmer für seine Zuspiele. Wie beim Handball spielte der HSV auf der Suche nach der Lücke um des Gegners Strafraum. Die erste Hundertprozentige des Spiels, es sollten noch einige folgen, hatte Spielertrainer Rene Boltze in der 10. Minute. Nach einem Doppelpass auf rechts setzte sich Christian Pieper energisch durch, passte scharf nach innen auf den zweiten Pfosten, wo Kevin Thiede den Ball mit Übersicht quer in die Mitte auf Rene legte. 10 Meter allein vor dem Keeper zögerte er zu lang und scheiterte am Verteidiger. Allein "Bolle" konnte sich in den ersten 15 Minute "berühmt" schießen. Möglichkeiten unbedrängt per Kopf, mit rechts, mit links – es schien als würde dem Spielertrainer das Pech am Schuh kleben. Der HSV verstand es in den ersten 20 Minuten nicht schon hier das Spiel zu entscheiden, denn man hatte nahezu ein Dutzend Hundertprozentige: Kevin Thiede lupfte den Ball über den herauseilenden Keeper, anstatt ihn zu umspielen; HSV Verteidiger Hermi entschied sich alleine vor dem SVB Tor für den linken Fuß nach einem Sahnepass von Ugur und schob vorbei; Steffen Ruch scheiterte ebenfalls mehrfach per Kopf am Keeper, auch per Fernschuss;  Um nur einige zu nennen. Nahezu jeder aus der HSV Offensive hatte eine Großchance auf dem Fuß und scheiterte kläglich. Was durchaus auch am glänzend aufgelegten Schmachtenhagener Keeper lag, der abgeklärt im Eins-gegen-Eins und bei Flanken agierte. Der mit Abstand beste Akteur der Hausherren hielt den SVB im Spiel. Dieser wurde kaum gefährlich für die Häsener Hintermannschaft. Bayram, Tobi und Hermi hatten alles im Griff und konnten sich darüber hinaus auch in die Offensive einschalten. Nur Hähnel machte ab und zu Alarm im Mittelfeld, fand aber des öfteren keinen Abnehmer. So hatte HSV Keeper Marcel Krüger eine ruhige erste Hälfte. Bis zur 43. Minute. Horste unterschätzte eine Flanke von rechts und klärte den Ball mit den Fingerspitzen vor dem einschussbereiten Stürmer. Das hätte den Spielverlauf in der ersten Hälfte vollkommen auf den Kopf gestellt.

 

Tor Nr. 1 war gefallen

 

In der Halbzeitpause schwor Spielertrainer "Bolle" seine Jungs ein geduldig zu bleiben und die Konzentration bei den Spielzügen bis zum Schluss hochzuhalten. Zwangsläufig musste einfach das erste Tor fallen. Auch zu Beginn der zweiten 45 Minuten zeigte sich das HSV Team frischer und gedankenschneller als sein Gegner. "Toppa" Sdun und Ugur Yildirim spielten auf rechts eine sauberen Doppelpass, Steffen Ruch lief in die Gasse, wo er von "Toppa" den Ball bekam. Der Kapitän setzte sich auf links gegen den Libero durch und spielte den Ball mit Übersicht von der Grundlinie zurück auf den mitgelaufenen Ugur. Der HSV Stürmer scheiterte aus Nahdistanz, mal wieder, am SVB Keeper. Dieser konnte den Schuss aus Nahdistanz aber nur abprallen lassen. Kevin Thiede lauerte am zweiten Pfosten und hatte keine Probleme, den Abpraller einzuschieben. Der Treffer war zwar glücklich und erzwungen, aber er war drin! Dieses Tor sollte eigentlich erlösend wirken auf das Offensivspiel der Häsener, aber im direkten Gegenzug kam der Gastgeber zum Ausgleich, nachdem der HSV zu weit aufgerückt war. Hähnel traf aus 15 Metern ins lange Eck nach einem Missverständnis der HSV Hintermannschaft. Trotzdem ließ sich der HSV seiner Offensivbemühungen nicht irren und spielte weiter munter nach vorn. Belohnt wurde dies von "Toppa" 4 Minuten nach dem Ausgleich, mit dem schönsten Treffer des Tages. Eine Flanke aus dem Halbfeld von Steffen direkt in Toppa’s Lauf nahm dieser direkt aus der Drehung und wuchtete den Ball unhaltbar für den starken SVB Keeper in den Winkel. Die erneute verdiente Führung für die Häsener. In der 67. Minute schien Ugur den Auswärtssieg für den HSV durch seinen längst überfälligen Treffer perfekt zu machen. Nachdem Bolle’s Schuss noch abgewehrt werden konnte, schob Ugur den Abpraller glücklich aus 5 Metern ein. Beim anschließenden Jubellauf dankte das komplette Team seinem Betreuer Michael Weiß für seine Arbeit im Hintergrund. Nur war das zu früh gefreut. Denn nach dem 1-3 zog sich der HSV zurück und machte durch individuelle Fehler das Spiel unnötig spannend und baute somit den Gegner wieder auf. Auch der Schiedsrichter half tatkräftig mit, den SVB zurück ins Spiel zu bringen. Nachdem Sebastian Mohr klar den Ball spielt im Zweikampf mit seinem Gegenspieler entschied der Unparteiische auf Foulspiel. Den fälligen Freistoß konnte HSV Keeper Krüger nur Fäusten. Letztendlich erreichte der Ball den freistehenden Jasper der glücklich zum 2-3 Anschlusstreffer einschob. Somit war der SVB Schmachtenhagen 12 Minuten vor Ende der Partie wieder dick im Geschäft. Ein kurze Drangphase überstand der HSV aber ohne große Chancen für den Gegner. Schließlich war es dann Rene Boltze vorbehalten, der in der ersten Hälfte noch jede sich bietende Möglichkeit liegen ließ, das Spiel zu entscheiden. In der 83. Minute traf er, typisch "Bolle", per direkten Freistoß aus 18 Metern. Das nahm den tapfer kämpfenden Schmachtenhagenern den letzten Mut. Und so kam auch Carsten Boehn 5 Minuten vor Ende zu seiner Großchance. Sauber freigespielt von "Bolle" lief er allein auf den Keeper zu. Dieser wartete lange, so dass "Boehno" sich entschied einfach draufzuhalten. Leider daneben! "Toppa" machte es kurze Zeit besser in dem er einen Pass von Ugur kaltschnäuzig ins kurze Eck schob. "Toppa" krönte mit seinem zweiten Treffer eine ansprechende Leistung.

 

Großchance

 

Letztendlich spielten alle Häsener einen sauberen Ball, weitestgehend diszipliniert und konzentriert. Der HSV war den Hausherren auf allen Positionen spielerisch überlegen und somit ist dieser Auswärtssieg auch mehr als verdient. Die tapferen Gastgeber haderten am Ende allerdings lieber mit den Entscheidungen des Schiedsrichters, als sich bei ihrem Keeper zu bedanken. Dieser hatte nämlich mit glänzenden Paraden seine Elf im Spiel gehalten und nur ihm, und der schlechten Chancenverwertung der HSV Offensive, war es zu verdanken, dass der SVB nicht mit 0-6 in die Halbzeit geht. "Die Erste" setzt sich weiter in der Spitzengruppe der 1. Kreisklasse fest und kann entspannt auf das anstehende Pokalspiel zu Hause gegen Post Zehlendorf blicken. Das HSV Team bedankt sich bei den zahlreich mitgereisten Fans, denen ein unnötig spannendes aber unterhaltsames Spiel geboten wurde. sr

 

Tore: 0-1 Kevin Thiede (47.), 1-1 Hähnel (51.), 1-2 Tobias Sdun (55.), 1-3 Ugur Yildirim (67.), 2-3 Jasper (78.), 2-4 Rene Boltze (83.), 2-5 Tobias Sdun (89.)

 

Zuschauer: 60

 

HSV

Marcel Krüger – Bayram Kanli – Tobias Ruch – Markus Herrmann – Sebastian Mohr – Christian Pieper – Tobias Sdun – Steffen Ruch – Rene Boltze – Kevin Thiede (83. Carsten Boehn) – Ugur Yildirim

 

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