Den Sieg erzwungen

 

25. Spieltag GEK Liga 01-05-2010

 

 

Häsener SV – TuS Sachsenhausen II  2-1 (0-1)

 

 

Zum 25. Spieltag empfing der HSV die Brandenburgligareserve aus Sachsenhausen. Nachdem in der vorigen Woche beim FSV Germendorf eine deutliche Leistungssteigerung zu Erkennen war, herrschte in Häsen Hoffnung auf das nächste Heimspiel. Wobei die Statistik der letzten Wochen erschreckend ist: 5 Pleiten in Folge, 2:16 Tore, das letzte HSV Tor datiert vom 05-04-2010 beim 1-2 in Flatow, erzielt vom Verteidiger Sebastian Mohr. Demnach war der Gast aus den Niederungen der Tabelle Favorit. Der HSV hat zudem 6 Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Was sich noch negativ auf die Stimmung auswirkte ist, dass sowohl Steffen Hanke (Gelb-Rot) als auch Irfan Demirbas (Rot) für das Sachsenhausen gesperrt sind. All diese Faktoren räumten dem HSV nur geringe Chancen gegen TuS II ein, diese wollte das Team aber nutzen.

Das Spiel begann relativ hektisch und fehlerreich. Die Nervosität war den Häsenern in der Spielanlage deutlich anzumerken, verständlich ohne jegliches Selbstvertrauen. So brachte man den Gegner gleich zu Beginn zu mehreren Torchancen. Dabei war es oft die rechte HSV Seite die den Sachsenhausener Wnuczek zum Torschuss einlud. Und gleich sein zweiter Versuch fand den Weg ins HSV Tor, in einer Phase wo das HSV Team noch nicht auf dem Platz zu sein schien. Nach einem Missverständnis von Libero Bayram Kanli und Verteidiger Markus Herrmann in der 7. Minute schnappte sich Wnuczek die Kugel und schoss die Kugel eiskalt oben ins lange Eck. HSV Keeper Adi war machtlos. In den nächsten Minuten musste sich Häsen ordnen und vereitelte bei mehreren Szenen mit Mühe ein weiteres frühes Gegentor. Aber nach circa 15 Minuten wurde der HSV zusehends besser. Zuordnung, Passspiel und Zweikampfverhalten wurden stetig besser. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich in dieser Phase hatte Kapitän Steffen Ruch. Nach Ablage von Stürmer Kevin Thiede zog er den Ball per Drop Kick aus rund 20 Metern aufs Sachsenhausener Gehäuse. Den Schuss entschärfte allerdings Keeper Remer glänzend. Bei der anschließenden Ecke hatte Steffen Ruch gleich die Chance es besser zu machen, aber auch aus 3 Metern sollte es nicht klappen. Freistehend köpfte er den Ball über das Tor. Spätestens nach 20 Minuten war Häsen mehr als gleichwertig. Sachsenhausen tat immer weniger für das Spiel, wobei der HSV, mit einer immer besser werdenden Zweikampfquote, es den Havelstädtern auch schwer machte. Der HSV hat sich zum Ende der ersten Hälfte ins Spiel gekämpft und zeigte auf allen Positionen mehr Leidenschaft als sein Gegner. Nur der Ausgleich wollte nicht fallen. Das wahrscheinlich größte Manko der Häsener in dieser Saison (0,71 geschossene Tore pro Spiel - 17 Tore in 24 Spielen).

In der Kabine machte sich das Team aber immer wieder Mut, dass der Ausgleich nur eine Frage der Zeit wäre, wenn man so konzentriert und engagiert weiter spielt. Auch zu Beginn der zweiten 45 Minuten war zuerkennen, dass heute jeder, aber wirklich jeder Einzelne im Team an eine Wende glaubte. Die HSV Defensive war nun fehlerfrei und ließ nichts mehr zu, vielleicht auch aus dem Grunde, dass Sachsenhausen nicht wirklich in der zweiten Hälfte die Möglichkeit dazu hatte, die HSV Hintermannschaft auf die Probe zu stellen. Denn das HSV Team gewann durch Kampfeswillen und Entschlossenheit nahezu jeden Zweikampf. Warum nicht immer so? Jedenfalls drängte man TuS zusehends in deren eigene Hälfte. Auf Dauer entwickelten sich dann auch durch die zielstrebige Spielweise Chancen für die Hausherren, aber das TuS Tor war wie "zugenagelt“. Allein Mittelfeldspieler Stefan Boltze schoss in 20 Minuten 3 Mal brandgefährlich auf das gegnerische Tor; 2 gingen knapp drüber und einer landete am Pfosten. Kevin Thiede verzog aus aussichtsreicher Position, Ugur Yildirim konnte einen gut über die Außen gespielten Angriff aus 12 Metern nicht im Tor unterbringen und Steffen Ruch scheiterte ebenfalls knapp per Fernschuss und Kopfball. Das Ausgleich lag in der Luft, nur fallen wollte er nicht. Doch dann fiel er, aber Schiriassistent Welder hatte was dagegen und zeigte auf Abseits, als Tobias Sdun entscheidend nachsetzte, einen Yildirim-Pass erlief und Keeper Remer so unter Druck setzte, dass der Ball per Pressschlag zufälligerweise im Tor landete. Die Entscheidung war zwar Fragwürdig, aber wahrscheinlich auch korrekt. Das HSV Team steckte aber nicht auf, wie sie es so oft taten in den letzten Wochen, sondern sie machten weiter, spielten weiter Angriff um Angriff auf das gegnerische Tor. Dann war es wieder der energische Tobias Sdun, der den Ball an der Grundlinie annehmen wollte, dabei aber von Keeper Remer gelegt worden war. Elfmeter! Ugur Yildirim zeigte Verantwortung und schloss eiskalt zum 1-1 ab in der 70. Minute. Nun wollten die Häsener auch gewinnen und man sah ihnen die Entschlossenheit an, die in den letzten Spielen so oft fehlte. Die Spannung stieg immer weiter an, denn ein zweiter Treffer ließ auf sich warten. Obwohl sich das Spiel nur noch in der Hälfte der Gäste abspielte kam es zu keiner Hundertprozentigen. Oft schließen die Stürmer die HSV Angriffe nun zu überhastet ab. Es dauerte bis zur 88. Minute, in der Tobias Sdun endlich die HSV Anhänger erlöste. Ein Freistoß von Bayram Kanli landete noch am Querbalken, der Abpraller allerdings genau vor Toppa’s Füße. Aus 2 Metern ließ der HSV Stürmer es sich nehmen zum viel umjubelten Siegtreffer einzunetzen. Im Anschluss kam dann TuS zu seinen besten Chancen in der zweiten Hälfte, nachdem Häsen nur noch auf Halten spielte. So war es Mohr der in letzter Not gegen den einschussbereiten Haberland klärte und HSV Keeper Adi eine brenzliche Situation gekonnt abwehrte. Aber der HSV hielt den knappen Vorsprung und siegte verdient mit einer überzeugenden kämpferischen Vorstellung in der man die Tore regelrecht erzwingen musste. sr

 

Tore: 0-1 Wnuczek (7.), 1-1 Ugur Yildirim (FE. 70.), 2-1 Tobias Sdun (88.)

 

Zuschauer: 75

 

HSV

Adi Thiele – Bayram Kanli – Tobias Ruch – Sebastian Mohr – Markus Herrmann – Christian Pieper – Stefan Boltze – Ugur Yildirim – Steffen Ruch – Kevin Thiede – Tobias Sdun