Leere Hände!

 

GEK Liga 24. Spieltag  24.04.2010

 

FSV Germendorf – Häsener SV     2-0 (0-0)

 

 

Zum zweiten Mal in Folge musste der HSV zum Auswärtsspiel antreten. Nachdem es letzte Woche eine hoch verdiente 0-4 Niederlage in Bötzow hagelte ging es erneut Richtung Süden, dieses Mal nach Germendorf zum FSV. Das Team von Dietmar Müller rechnet sich durchaus noch Chancen auf den Meistertitel aus. Der HSV hingegen steckt tief im Abstiegskampf und sucht seit Wochen das befreiende Mittel und vor allem das so bitter nötige Erfolgserlebnis. Zum Spiel in Germendorf konnten Erol Dogan (Handbruch), Kevin Thiede (Rotsperre) und Marcel Krüger (privat) leider nicht mitfahren. Stefan Mischor ging angeschlagen in die Partie und blieb 90 Minuten auf der Bank.

 

Germendorf-HSV

 

Mit einer defensiven und tief stehenden Mannschaftsausrichtung (Doppel-6, 1 Spitze) wollte der HSV den Favoriten aus Germendorf das Spiel auf heimischen Rasen überlassen. Klar war, dass der spielstarke FSV von der ersten Minute an Druck machen würde, aber der HSV stellte sich dem wacker entgegen. Mit etwas Glück und HSV Keeper Adi im Tor gelang es in den ersten 10 Minuten das 0-0 zu halten. Der FSV spielte in dieser Zeit nahezu Power Play und Häsen hatte Mühe und Not sich zu organisieren. 2 Fernschüsse der Hausherren, sowie eine Direktabnahme gingen entweder haarscharf am Tor vorbei oder Adi parierte glänzend. Nachdem die erste Drangphase der Germendorfer vorbei war festigte sich die Abwehr um Libero Bayram Kanli zusehends. Die Verunsicherung aus den letzten Wochen war zwar stets vorhanden, aber wenigstens stand man hinten robuster. Nach vorne ging aber herzlich wenig in der ersten Hälfte. Die einzige Spitze Tobias Sdun war zwar viel unterwegs konnte aber oft in Unterzahl wenig ausrichten. Stichwort Unterzahl, ab der 36. Minute schwächte sich der HSV selbst, indem der übermotivierte Steffen Hanke seine zweite gelbe Karte innerhalb von nur 5 Minuten sah. Auch Schiri Kollmann war in dieser Situation nicht ganz unschuldig. Das Gespann fiel durch kleinere, aber durchaus häufige Fehlentscheidungen auf. Die primäre Aufgabe, hinten kompakt zu stehen, wurde trotz Unterzahl aber weiterhin erfühlt. Dass es ohne Tore in die Halbzeit ging, war dann doch glücklich für den HSV, nachdem Neukirch einen Freistoß nur an die Latte köpfte (45.).

In der Pause schwörte sich das Team um Trainer Bartel auf den Kampf in den zweiten 45 Minuten ein. Es sollte zwar schwierig werden, aber keinesfalls unmöglich die 0 zu halten, gegen in der Offensive immer nervöser werdende Germendorfer. Das Spiel war nun geprägt von Zweikämpfen hart am Limit und stetig steigender Hektik. Aber Häsen zeigt Moral und hielt das Spiel mit 10 Mann weiter offen und Germendorf fiel in Überzahl nicht viel ein. Bis zur 64. Minute, als Marusch eine Flanke gekonnt einköpfte. Fader Beigeschmack am Tor war allerdings die Aktion vom Schiedsrichter Assistenten Mlynikowski. Da Marusch aus abseitsverdächtiger Position traf hob der Assistent erst die Fahne, um sie dann nach wenigen Sekunden wieder herunter zunehmen. Was natürlich jeden verwirrte und die Häsener zu Diskussionen anregte. Seine Entscheidung blieb aber bei Tor für den FSV. Der HSV steckte aber nicht auf und zeigte im Gegensatz zu den letzten Wochen Kampfgeist und Leidenschaft. Ein Freistoß aus dem Halbfeld führte fast zum Ausgleichstreffer, wobei sich Steffen Ruch und Irfan Demirbas gegenseitig behinderten und dadurch Ruch den Kopfball knapp am Tor vorbeisetzte. Irfan war auch der Hauptdarsteller in der nächsten entscheidenden Situation. Die Interpretation einiger Schiedsrichterentscheidungen war sicher fragwürdig an diesem Tag, aber die Rote Karte in der 67. Minute für Irfan Demirbas war berechtigt. Ohne Ball in der Nähe holte er seinen Gegenspieler von den Beinen und leistete damit der Mannschaft einen Bärendienst. Nach kräftezehrenden 70 Minuten (34 davon zu Zehnt) hieß es von nun an mit 9 Mann weiter ankämpfen gegen die drohende Niederlage. Das taten die restlichen Häsener aber tapfer. Der HSV hatte mit 2 Mann weniger sogar den Ausgleich auf den Fuß, aber es fehlte mal wieder das nötige Glück. Stefan Boltze verzog nach Kopfballablage von Steffen Ruch aus 12 Metern nur um Millimeter das Germendorfer Gehäuse. Und damit nicht genug, mit dem Gegenzug fällt quasi das 2-0. Der sonst fehlerfreie Tobias Ruch unterschätzt eine immer länger werdende Flanke und berührt den Ball unglücklich mit der Hand. Den fälligen Elfer verwandelt Neukirch aber keinesfalls sicher. Adi ahnte die Ecke, war mit 3 Fingern dran, aber konnte den Schuss nicht entscheidend abwehren. Damit war das Spiel praktisch entschieden. Der FSV war zwar optisch überlegen, wusste aber über die komplette Spielzeit kein adäquates Mittel, um 10, teilweise 9 aufopferungsvoll kämpfende Häsener noch intensiver in Bedrängnis zu bringen. Und der HSV steht mal wieder mit leeren Händen da. Da nämlich auch die letzte Chance auf einen Häsener Treffer kläglich vergeben wurde. Andy Zeidler wurde von Steffen Ruch frei gespielt und lief allein auf den Keeper zu, konnte diesen aber nicht ausspielen.

 

Germendorf-HSV

 

Das Positive aus dem Spiel war, dass der HSV doch noch kämpfen kann. Mit dieser Moral kann in den nächsten Spielen durchaus was erreicht werden. Aber das wohl größte Manko der Häsener in dieser Saison bleibt die Chancenverwertung. Mit 17 geschossenen Toren, aber mindestens 3 Hundertprozentigen Torchancen pro Spiel ist es schwer Spiele zu entscheiden. Aufgegeben wird trotzdem nicht! Nächste Woche gegen die Zweite von TuS Sachsenhausen gibt es die erneute Möglichkeit zu beweisen, dass es auch anders geht, leider ohne Hanki und Irfan. Sr

 

Tore: 1-0 Marusch (64.), 2-0 Neukirch (81. Handelfmeter)

 

bes. Vorkommnisse: Gelb-Rot Hanke (36.), Rot Demirbas (67.)

 

Zuschauer: 80

 

Schiedsrichter: Kollmann – Bonin – Mlynikowski

 

HSV

Adi Thiele – Bayram Kanli – Tobias Ruch – Markus Herrmann – Steffen Hanke – Irfan Demirbas – Stefan Boltze – Sebastian Mohr (55. Christian Pieper) – Steffen Ruch – Ugur Yildirim – Tobias Sdun (60. Andy Zeidler)