Ohne Leidenschaft!

 

23. Spieltag GEK Liga 17-04-2010

 

Eintracht Bötzow – Häsener SV    4-0 (2-0)

 

 

Da die Luft für den HSV nach 3 Pleiten in Folge immer enger wird im Abstiegskampf waren die Erwartungen an das Auswärtsspiel in Bötzow relativ hoch. Dementsprechend viel hat sich das Team unter der Woche vorgenommen und wollte das Spiel von Beginn an aggressiv angehen. Dabei nicht helfen konnte Stefan Mischor (5. Gelbe), Kevin Thiede (Rotsperre), Erol Dogan (Handbruch), Markus Herrmann (Knieverletzung) und Marcel Krüger (Arbeit). Zurück im Kader waren Andreas Schneider, der allerdings angeschlagen in die Partie ging und Andy Zeidler.

Das Spiel begann zerfahren und hektisch. Und da das Pech dem HSV momentan an den Schuhen zu kleben scheint entwickelte sich die erste Chance des Gastgebers in der 4. Minute sofort zum Führungstreffer. Tobias Ruch klärte eine Hereingabe im Strafraum, schoss dabei allerdings einen Bötzower den Ball an den Arm. Von dort aus gelang der Ball zufällig genau vor Sturm’s Füße. Der Bötzower lies sich die Chance nicht nehmen und schob unbedrängt zur frühen Führung ein. Noch keine 5 Minuten gespielt und schon lag Häsen zurück. Die Verunsicherung in den Reihen der Häsener war von nun an deutlich zu spüren, deren Taktik zu keiner Zeit des Spiels aufging. Aggressiv und druckvoll sollte der Gegner gestört werden. Aber das Team kam weder in die Zweikämpfe noch konnte man für Entlastung sorgen. Ein überhasteter Fernschuss in aussichtsreicher Position von Bayram Kanli und eine "Rückgabe“ von Ugur Yildirim waren die einzigen Szenen, in der Häsen in der Nähe des Bötzower Tores auftauchte. Ansonsten war das HSV Team in den ersten 45 Minuten mit der Defensive beschäftigt. Andreas Schneider konnte einige brenzlige Szenen mit Übersicht entschärfen, wobei der Rest der HSV Hintermannschaft verunsichert wirkte und mit nahezu jedem Ballkontakt überfordert war. Allerdings konnte man entscheidende Tormöglichkeiten abwehren. Bis zum Sonntagsschuss in der 36. Minute: Der Bötzower Libero Fröde schaltete sich entschlossen in einen Angriff ein. Die HSV Stürmer Ugur Yildirim und Tobias Sdun ließen sich vom Vorstoß überraschen und "verpennten" mitzugehen. Der Libero zog aus 25 Metern trocken ab und traf ins lange Eck. HSV Keeper Adi machte allerdings keine gute Figur. Der HSV rettete sich anschließend in die Halbzeit. In der Pause stellte Trainer Bartel auf mehreren Positionen um und erhoffte sich somit mehr Elan und Schwung nach vorn. Zeidler kam für Pieper und Demirbas kam für Sdun. Häsen erholte sich etwas und ging nun aggressiver in die Zweikämpfe. Nichts desto trotz blieb man in fast jedem Zweikampf der zweite Sieger. Bötzow war in den kompletten 90 Minuten robuster und gedankenschneller als sein Gegner aus Häsen. Hinzu kam, dass der Ball im Mittelfeld zwar über mehrere Stationen lief, aber zu keinerlei Raumgewinn führte. Um das Spiel in der zweiten Hälfte noch kippen zu können waren Leidenschaft, Wille, Laufbereitschaft und Kampf gefragt. Allerdings wirkte das Team überfordert und konnte nichts davon umsetzen. Verunsicherung und Abstimmungsprobleme in der Rückwärtsbewegung brachten die Bötzower immer wieder zu guten Möglichkeiten. So war es erneut Sturm, der den Ball aus unmöglichem Winkel so glücklich traf, dass er mit Drall ins Tor trudelte. Das 4-0 fiel in der 72. Minute als Körter nach missglückter Abseitsfalle allein auf Keeper Adi zulief und kühl abschloss. Der HSV kam nur noch durch Zufall zu Chancen, da sich das Team bereits nach dem 3-0 aufgab, aller Anfeuerungen des Trainers und der Führungsspieler zum Trotz. In der 80. Minute streifte ein Fernschuss von Steffen Ruch den Pfosten und Kopfbälle von Ruch und Demirbas waren zu harmlos und leichte Beute für den Bötzower Keeper. Erwähnenswert ist noch, dass Schiedsrichter Willberger ebenfalls nicht zu überzeugen wusste und durch fragwürdige Entscheidungen sowie durch unnötiges "Gelbzeigen" sich dem Niveau anpasste.

Alles in Allem war es eine beschämende Leistung der Häsener. In allen Mannschaftsteilen fehlte es an Einstellung und Leidenschaft, was Grundvorrausetzungen sind um im Abstiegskampf bestehen zu können! Wenn sich der HSV nicht umgehend regeneriert und seine alten Tugenden wiederentdeckt, dann wird es schwer in den restlichen Spielen. Allerdings ist noch nichts verloren und es stehen 7 Spiele aus. Die nächste Möglichkeit zu beweisen, dass das Team doch fighten kann und alles für den Klassenerhalt tut, gibt es am kommenden Samstag in Germendorf. Nun gibt es nichts mehr zu verlieren! sr

 

Tore: 1-0 Alexander Sturm (4.); 2-0 Christian Fröde (36.); 3-0 Alexander Sturm (69.); 4-0 Rene Körter (72.)

 

Schiedsrichter: Willberger – Schabanowski – Bonin

 

Zuschauer: 80

 

HSV

Adi Thiele – Andreas Schneider – Tobias Ruch – Sebastian Mohr – Steffen Ruch – Steffen Hanke – Christian Pieper (45. Andy Zeidler) – Stefan Boltze – Bayram Kanli – Ugur Yildirim – Tobias Sdun (45. Ilfan Demirbas)