HSV verpennt die erste Hälfte!

 

Nachholspiel GEK Liga 16. Spieltag 01.04.2010

 

Häsener SV – SV Altlüdersdorf II  1-5 (1-4)

 

 

HSV - SV Altlüdersdorf II

 

 

Zum Nachholspiel am Gründonnerstag kam es zum Duell der Abstiegskandidaten an der Gutengermendorfer Straße. Die Brandenburgligareserve vom SV Altlüdersdorf war zu Gast in Häsen. Der HSV hatte sich in den 4 von 6 gespielten Rückrundenpartien festigen können, wobei die Lila Weißen nur 2 von 6 Partien bestritten. Dem HSV fehlte nur der verletzte Stefan Boltze. Auch der SV Altlüdersdorf kam mit "voller Kapelle" sowie Verstärkung aus dem Brandenburgliga-Anschlusskader. 17 Spieler im Kader machten den Stellenwert dieses Spiels für die Altlüdersdorfer deutlich. Eine weitere personelle Entscheidung wurde bereits unter der Woche bei den Lila Weißen getroffen. Lutz Pfefferkorn wurde entlassen. Der Co der Ersten, Enis Djerlek, übernahm von nun an den Trainerposten der Altlüdersdorfer Zweiten.

Es war schon ziemlich schockierend wie der HSV die Partie begann. Vollkommen unkonzentriert, eingeschüchtert und konzeptlos bestritt das HSV Team die ersten 30 Minuten. Das Selbstbewusstsein, was das Team sich in den vorangegangen Wochen aufgebaut hat, war wie weggeblasen. Jeder einzelne stand entscheidend zu weit vom Gegenspieler entfernt und man ließ den Gegner seelenruhig kombinieren. Dieser nutzte dann auch die erste Chance des Spiels eiskalt mit einem "Sonntagsschuss" aus gut 25 Metern. Pfefferkorn nagelte den Ball unbedrängt mit Drall in den Torwinkel. Mitten in den Schock des frühen Gegentores fiel dann auch umgehend das Zweite Tor. Dieses Mal war es Öztürk der in der 10. Minute die fehlende Zuordnung in der HSV Hintermannschaft kompromisslos ausnutzte. Der HSV wusste nicht wie er sich auf die druckvolle und ballsichere Spielweise einstellen sollte. Hinzu kam, dass durch fehlende Laufbereitschaft, ängstliches Zweikampfverhalten und vollkommen unsicheres Passspiel nahezu jeder Ballbesitz in Sekunden beim Gegner landete. Dem nicht genug, kam auch noch Verletzungspech dazu. Hermi musste in der 12. Minute ausgewechselt werden, nachdem er sich ohne Fremdeinwirkung das Knie verdrehte. Mitten in dieser unsicheren Phase gelang dem HSV aber plötzlich der Anschlusstreffer. Eine Ecke auf den ersten Pfosten konnte von Alü nicht energisch genug entschärft werden. Ugur Yildirim warf sich in die Flanke und der Ball sprang von seinem Rücken ins lange Eck. Dieses Tor änderte aber nichts an der völlig passiven Vorstellung der Häsener. Alü’s Robert Kleßny war in der ersten Hälfte kaum zu verteidigen und leitete jeden Angriff der Lila Weißen ein. Gnadenlos effektiv traf er dann per Doppelschlag noch vor der Pause. 2 fast identische Standardsituationen entschieden dieses Spiel schneller als dem HSV lieb war. In der 35. Minute köpfte er einen Freistoß ins lange Eck und in der 42. Minute traf er nach einer Ecke, ebenfalls per Kopf. Der SV Altlüdersdorf entschied diese brisante Partie bereits nach 45 Minuten durch eine engagierte Leistung gegen passive Häsener und vor allem durch eine eiskalte Chancenverwertung. Das dachten jedenfalls alle, aber das HSV Team kam wie ausgewechselt aus der Kabine und zeigte nun sein anderes Gesicht in Hälfte Zwei. Natürlich schaltete der SV Altlüdersdorf nach dieser klaren Halbzeitführung auch 2 Gänge zurück, aber genau das wusste der HSV und versuchte nun von Beginn an den Gegner unter Druck zu setzen. Andy Zeidler kam dann gleich nach 5 Minuten zur ersten "Hundertprozentigen". Den quergelegten Ball setzte er allerdings aus 2 Metern über das Tor. Leidenschaft und den Wille die erste Halbzeit vergessen zu machen prägten die Anfangsphase. Spielerisch war es zwar immer noch eine Offenbarung, aber zumindest war man jetzt kämpferisch besser. Von Minute zu Minute kam der HSV dem Gehäuse des SV Altlüdersdorf immer näher, "Hundertprozentige" blieben aber Mangelware. Fernschüsse aus aussichtsreicher Position wurden geblockt (Thiede, Ruch, Sdun) und die zahlreichen Standards führten zu wenig Erfolg. Der HSV biss sich nun in des Gegners Hälfte fest und der Anschlusstreffer lag förmlich in der Luft. Kevin Thiede hatte in der 62. Minute die beste Chance den Spielstand zu verkürzen. Nachdem Alü den Ball nicht aus dem Strafraum bekam, stocherten mehrere Beine den Ball glücklich vor die Füsse des HSV Stürmers, der verzog aber aus 12 Metern nur knapp. In der 75. Minute kam es wieder zu einen der vielen Standards. Die Ecke zielte Steffen Ruch per Kopf auf’s lange Eck, wo unglücklicherweise ein Altlüdersdorfer am Pfosten stand und den Ball reaktionsschnell an die Latte lenkte. Den Abpraller stocherte der HSV Verteidiger Erol Dogan mit dem Knie an den Pfosten. Letztendlich klärte ein Altlüdersdorfer die Situation auf der Linie. Der Anschlusstreffer war nun mehr als verdient und wer weiß wie sich die Partie entwickelt hätte, wenn der HSV nur etwas cleverer vor dem Tor agieren würde. Hätte, Wenn und Aber, der Alü Sturm machte es den Häsenern vor, wie man effektiv seine Tormöglichkeiten nutzt. Mit der einzigen nennenswerten Chance in Hälfte 2 traf Feier in der 80. Minute zum 5-1. Als die HSV Defensive aufgerückt war lupfte der Gästestürmer den Ball gekonnt über den herauseilenden HSV Keeper Adi Thiele ins Tor. In den letzten Minuten wurde es noch einmal unnötiger Weise hitzig. Der eingewechselte Melchin holte Kapitän Ruch äußerst grenzwürdig von den Beinen. Der Häsener musste verletzt runter und Melchin sah nur Gelb. In den Schlussminuten gab der HSV zwar alles, aber jedem war bewusst, dass dieses Spiel in der ersten Halbzeit verloren wurde.

Verdientermaßen gab es die zweite Pleite für den HSV in der Rückrunde. Dass es ausgerechnet in einem 6-Punkte-Spiel um den Klassenerhalt passierte ist natürlich bitter, aber das HSV Team wird weiter kämpfen und in den kommenden 10 Spieltagen alles geben. Dann sicherlich auch von der ersten Sekunde an! sr

 

Tore: 0-1 Pfefferkorn (3.), 0-2 Öztürk (10.), 1-2 Ugur Yildirim (22.), 1-3, 1-4 Kleßny (35., 42.), 1-5 Feier (80.)

 

Zuschauer: 90

 

Schiedsrichter: Tochtenhagen – Witt – T. Stabrey

 

HSV

Adi Thiele – Bayram Kanli – Tobias Ruch – Erol Dogan – Markus Herrmann (12. Steffen Hanke)– Andy Zeidler (65. Sebastian Mohr)– Christian Pieper – Steffen Ruch (79. Stefan Mischor)– Ugur Yildirim – Tobias Sdun – Kevin Thiede