2 unterschiedliche Halbzeiten

 

 

GEK Liga 15. Spieltag 12-12-2009

 

Häsener SV – FC 98 Hennigsdorf II              1-2 (1-0)

 

 

Am letzten Spieltag der Kreisliga Hinrunde 2009/10 empfing der HSV einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, die Reserve des FC 98 Hennigsdorf. Die Zielstellung der Häsener war klar: 3 Punkte mussten her in diesem „6 Punkte Spiel“! Aber wie sollte das geschehen?! Fehlendes Selbstvertrauen, Pech und Unvermögen aus den letzten Wochen machen die Sache nicht gerade einfacher. Die Vorgabe für dieses wichtige Spiel war Leidenschaft und Kampfeswillen. Es fehlten Tobias Ruch, Martin Boehr, Steffen Hanke, Marcel Schubert sowie Adi Thiele.

Von Beginn an sollte sich ein kampfbetontes Spiel entwickelten, was zwischendurch mit harten Zweikämpfen auf beiden Seiten die brenzlige Lage beider Teams widerspiegeln sollte. Anweisung von Spielertrainer Andreas Schneider war es von Beginn an, den Gegner unter Druck zu setzen. Im Gegensatz zu den vorherigen Wochen gelang das dem Team auch ausnahmslos. Von der ersten Minute an spielte sich das HSV Team in einen Rausch, in dem aus kaum wieder zu erkennen war. Chance um Chance rollte auf das FC 98 Tor. Vor allem erdrückte man den Gegner mit Standards. Gefühlte 20 Ecken gab es allein in den ersten 35 Minuten für den HSV. Hinzu kamen allein 3 Aktionen, in denen ein HSV Spieler allein vor dem viel beschäftigten FC 98 Keeper auftauchte. Die erste Szene hatte der agile Sebastian Stendel. Nach klugem Pass aus dem Mittelfeld nahm er den Ball am 16er auf und wollte den herauseilenden Keeper umspielen. Dieser blieb aber lange stehen und hatte im entscheidenden Moment die Hand am Ball (8. Minute). Die zweite Einschusschance hatte Hermi, nach dem Bolle einen Spielzug ahnsehnlich in die Gasse spielte. Hermi verzog knapp aus aussichtsreicher Position (14. Minute). Die dritte Möglichkeit frei vorm Tor hatte Andy Zeidler. Ein Fehlpass in der FC 98 Hintermannschaft wurde zur Vorlage des HSV Stürmers. Er ließ sich dann aber zu sehr abdrängen und scheiterte aus spitzem Winkel am Keeper (18. Minute). Die Landesligareserve war so gut wie nicht präsent in den ersten 30 Minuten, was auch daran lag, dass beide HSV Verteidiger, Mohrchen und Rudii, ein klasse Spiel ablieferten. Überrascht versuchten die Hennigsdorfer das Häsener Power Play zu verteidigen. Wobei sie oft ihren Keeper allein ließen, der aber mit guten Paraden und heißen Handschuhen seine Mannschaft vor dem Rückstand bewahrte. Bis zur 20. Minute: Dieses Mal nutzte der HSV eine der vielen Standardsituationen zum Führungstreffer. Steffen Ruch nahm einen Abpraller 10 Meter vor dem Tor auf und traf zum viel umjubelten 1-0. Und Häsen machte weiter! Nur 3 Minuten später war es wieder Steffen Ruch, dessen Kopf bei Standardsituation immer wieder gesucht wurde. Sein Kopfballaufsetzer lenkte der starke Keeper aber aus dem Winkel an die Latte. In der 30. Minute hatte Andy Zeidler den nächsten Hundertprozentigen. Ausgangspunkt war ein Doppelpass mit Boltze und Stendel im Mittelfeld. Stendel passte anschließend mit der Hanke auf Lehmi, der den Ball scharf quer in den Strafraum spielte. Zeidler verpasste die Hereingabe nur um Zentimeter. Der Ball wollte einfach nicht rein! Kurz vor Ende der ersten Hälfte ließ der HSV etwas nach und der vollkommen überforderte FC 98 kam zu seiner ersten Chance, die Krüger aber im Nachfassen bereinigte.

Zum Pausenpfiff wurden die ersten Zuschauerstimmer laut: „Wenn sich das nicht noch rächen sollte!“ Gemeint war natürlich die miserable Chancenauswertung der Häsener. Der HSV nahm sich in der Pause vor dran zu bleiben und den Gegner weiterhin vom eigenen Strafraum fern zu halten. Umgesetzt wurde dies aber keines falls! Denn in der zweiten Hälfte drehte sich das Blatt. Nun war es der FC 98, der zum einen aufgewacht war aber auch von den Häsenern förmlich eingeladen wurde. Entschlossenheit, Organisation und Wille waren nun wie weggeblasen. Tapfer wehrte man sich nichts desto trotz gegen die FC Offensive. In der 55. Minute kam es dann zum entscheidenden Konter der Häsener. Steffen Ruch spielte den Ball Millimeter genau in den Strafraum, wo Andy Zeidler die Kugel nur noch einzuschieben brauchte. 2-0! Denkste! Schiriassistent Schwarz entschied auf Abseits. Wenn dann nur um Haaresbreite. Das Spiel wurde nun ruppiger und intensiver. Der HSV wusste sich oft nicht mehr anders zu wehren, als mit Fouls. Es hagelte förmlich gelbe Karten in der Mitte der zweiten Halbzeit. In dieser Phase konnte sich der HSV nicht mehr befreien. Zweikämpfe wurden nicht mehr angenommen, man stand viel zu weit vom Gegner weg und die Fehlerquote bei eigenem Ballbesitz stieg und stieg. Trotzdem wurde gekämpft und es war immer ein Bein dazwischen. Bis zur 76. Minute. Ein FC 98 Spieler verlud 2 HSV Spieler, drang in den Strafraum ein, wo er vom Libero Schneider von den Beinen geholt wurde. Den anschließenden Elfer konnte Krüger nicht parieren. 1-1! Zudem musste Schneider mit Gelb-Rot vom Platz. Nun kämpften 10 Spieler um jeden Zentimeter. Es war aber zu sehen, dass sich von Minute zu Minute die fehlende Häsener Kondition bemerkbar machte. Es kam also so bitter und enttäuschend, wie es anscheinend kommen musste, nach dem der HSV so eklatant mit seinen Chancen in der ersten Hälfte umgegangen ist. 90. Minute: Freistoss, Kopfballverlängerung, Volleyabnahme, Tor! Dem Jubel der Hennigsdorfer standen die traurigen Gesichter der Häsener gegenüber. Dass Boltze vor dem Gegentreffer entscheidend vom Torschützen gefoult wurde, oder dass das Foul zum Freistoss kein Foul war, spielte auch nun mehr keine Rolle. Vom Pech verfolgt war dann auch die letzte Szene des Spiels, als der HSV noch ein letztes Mal vor das Tor kam. Stendel’s Schuss parierte der Keeper. Den Nachschuss von Steffen Ruch hielt er dann mit einem unglaublichen Reflex erneut und den anschließenden Querschläger verpasste Rudolph am langen Pfosten nur um Zentimeter. Abpfiff! Die bitterste Niederlage der Hinrunde war besiegelt. Der HSV zeigte 2 komplett unterschiedliche Halbzeiten. Nach 45 Minuten muss man 4-0 führen, dann ist das Spiel gegessen! Im Gegenzug zeigte Hennigsdorf die nötige Entschlossenheit und bessere Kondition, um glücklich nach Hause zu fahren!

Auf der anschließenden Weihnachtsfeier legte Spielertrainer Andreas Schneider sein Amt nieder. Er sagte, die Statistik sei zu eindeutig und zu erdrückend seitdem er das Amt von Trainer Detlef Korn übernommen hatte: 7 Spiele, 0 Punkte, 3:25 Tore! Wir sagen trotzdem vielen Dank Andreas für dein immer ehrliches und engagiertes Auftreten!

Fakt ist, dass der HSV die Winterpause nutzen muss, um sich neu Aufzustellen. Fleiß, Motivation, Wille müssen Vorraussetzung sein, um die Klasse halten zu können! Der Start der Rückrunde wird dann mehr oder weniger entscheidend mit den Spielen gegen die Konkurrenten aus Altlüdersdorf, Flatow, Storkow und Bergfelde! sr

 

Tore: 1-0 Steffen Ruch (20.), 1-1 Schülzke (78. FE), 1-2 Jaschke (90.)

 

Gelb Rot: Andreas Schneider (76.) wiederholtes Foulspiel

 

Zuschauer: 60

 

Schiedsrichter: Trapp, Schwarz, Bruse

 

HSV

Marcel Krüger – Sebastian Mohr – Andreas Schneider – Lutz Rudolph – Markus Herrmann (63. Tobias Sdun) – Markus Lehmann – Stefan Mischor – Stefan Boltze – Steffen Ruch – Sebastian Stendel – Andy Zeidler