Zwei unterschiedliche Halbzeiten

 

28. Spieltag Kreisliga

FC Kremmen - Häsener SV  4-2 (0-2)

Tore: 0-1 Grabow (11.), 0-2 Neumann (45.), 1-2, 2-2 Brösicke (54., 60.), 3-2 Lindemann (68.), 4-2 Turkoska (FE 74.)

Vorkommnisse: Gelb-Rot: Christian Pieper (86.)

Schiedsrichter: Jörg Maier - Schabanoswki - Elbrecht 

Zuschauer: 85

 

Nachdem seit letzter Woche feststeht, dass der Häsener SV die Kreisligasaison 2011/2012 auf dem 6. Platz abschließen wird, konnte man befreit in die letzten Spiele gehen. Und befreiter spielt es sich oft einfacher. Das hat man der Häsener Mannschaft in der ersten Halbzeit gegen den Aufstiegsaspiranten aus Kremmen auch angesehen. Organisiert, geduldig, effizient und mit einem technisch sauberen Umkehrspiel agierte das HSV Team gegen spielerisch enttäuschende Gastgeber. In den ersten 45 Minuten hatte der FC Kremmen zwar mehr Spielanteile, fand aber nie ein Mittel gegen gut gestaffelte und nach Balleroberung gefährliche Häsener. Richi Grabow zeigte seine Klasse nach Zuspiel von Mirko Neumann und vollendete gekonnt mit links ins lange Eck. Markus "Klippe" Niemann hätte fast einen seiner gefürchteten langen Bälle aus dem Mittelfeld im gegnerischen Tor untergebracht, nachdem er erkannt hatte, dass der FCK Keeper zu weit vor seinem Tor stand. Mit dem Pausenpfiff schloss Mirko Neumann den technisch besten Spielzug der Partie ab. Ugur Yildirim vernaschte nach Doppelpass mit Bayram 2 Spieler auf der linken Seite und legte mit Übersicht in den Rücken der Abwehr, wo Mirko nur noch einschieben brauchte. Dem HSV war allerdings klar, dass sich die Kremmener nicht so einfach vorführen lassen und in der zweiten Halbzeit Gas geben werden. Dies taten sie nun auch und drängten den HSV immer tiefer in dessen Hälfte. Spielerisch wussten sie trotzdem noch nicht so recht zu überzeugen, so mussten eben Standards herhalten. Dabei drehten ausgerechnet 2 Ecken nach gleichem Muster das Spiel und 2x war es Brösicke, der nur Abstauben brauchte. Die dicht vor's Tor geschlagenen Ecken konnte HSV Keeper Dennis nicht abwehren, da mindestens 5-6 Spieler den 5-Meter-Raum zumachten. Die Abraller landeten genau vor des Gegeners Füßen. Der FCK bekam dadurch natürlich Aufwind und der HSV konnte sich nicht mehr wirklich befreien. Hinzu kam, dass die Häsener sich auf überflüssige Nickligkeiten mit den Kremmenern einließen und dass der Schiri in der zweiten Halbzeit immer mehr Fehler machte. So wie vor dem 3-2, als Steffen Hanke sauber seinen Zweikampf gewinnt und noch eher gefoult wird, entscheidet Schiri Maier auf Freistoß Kremmen. Dieser landete am langen Pfosten, wurde mit den Kopf quer gelegt und Lindemann brauchte nur noch abzustauben. Damit war das Blatt zu Gunsten des FCK gewendet. Ein Foul von Bayram an Kaiser brachte in der 74. Minute noch einen Elfmeter für die Hausherren, den Turkoska sauber verwandelte. In der Folgezeit bestand das Spiel nur noch aus unfairem und überhartem Zweikampfverhalten auf beiden Seiten, die Schiri Maier nie zu unterbinden wusste. Auch die gelb-rote Karte an Christian Pieper nach Rudelbildung (ausgelöst durch einen Ellbogenschlag von Kaiser) war eher der Unübersichtlichkeit geschuldet. Am Ende gewinnt der FC Kremmen, weil er in der zweiten Halbzeit mehr Moral zeigte und unbedingt gewinnen wollte. Aus Häsener Sicht natürlich enttäuschend, dass 4 Standards in der zweiten Halbzeit die sehr gute erste Halbzeit bedeutungslos machen. Es stehen noch 2 Spiele aus und der HSV wird natürlich weiter versuchen, spielerisch dagegenzuhalten.

 

HSV: Dennis Holzenburg, Bayram Kanli, Steffen Hanke, Christian Pieper, Christoph Hempel, Ugur Yildirim (80. Ronny Kessel), Markus Niemann, Rene Boltze, Kevin Thiede (80. Sebastian Mohr), Richard Grabow, Mirko Neumann