Pokalfight deluxe!

Viertelfinale Kreispokal

FSV Germendorf - Häsener SV   4-6 nV (4-2, 4-4)

Tore: 1-0 Kring (10.), 2-0 Neukirch (16.), 2-1 Neumann (17.), 3-1 Kring (42.), 4-1 Kring (44.), 4-2 Yildirim (45.), 4-3 Grabow (80.), 4-4 Yildirim (85.), 4-5 Thiede (98.), 4-6 Neumann (116.)

Schiedsrichter: Stargard, Birk-Guido - Beussel, Guido - Pohl, Wolfgang

Zuschauer: 75

 

Bei bestem Wetter konnte das Pokalviertelfinale im dritten Anlauf ausgetragen werden. Das Spiel war allerdings mal wieder nichts für schwache Nerven. Für die vielen mitgereisten Häsener Fans und für alle anderen Zuschauer entwickelte sich diese Pokalpartie zu einem spektakulären Krimi über 120 Minuten. Spielertrainer Rene Boltze musste auf Steffen Hanke (Rotsperre), Tobias Ruch (Knieverletzung) und Markus Niemann (Handverletzung) verzichten. Auch stellte er das Team auf einigen Positionen um. So spielte Bayram Kanli das erste Spiel in dieser Saison im zentralen Mittelfeld.

 

Häsener SV

 

Das HSV Team hat aus der Partie gegen Zehlendorf (2-3) gelernt, dass sie gegen den abstiegsbedrohten FSV von Anfang an den Kampf annehmen müsste, da spielerisch auf dem tiefen Geläuf nicht viel zu holen war. Und genau das tat das Team nicht. Die Germendorfer machten von Anfang an Ballett und brachten die HSV Defensive immer wieder in Verlegenheit. Kring nutzte die erste Chance für den Gastgeber eiskalt und die Germendorfer legten sofort nach. Mit der zweiten Chance des Spiels machte Neukirch in der 17. Minute abgezockt das 2-0. Das HSV Team war in der Rückwärtsbewegung und im Stellungsspiel desolut und zu keiner Zeit im Spiel. Lediglich 1 bis 2 Verlegenheitsangriffe, die spielerisch gute Ansätze hatten konnte das Team ansetzen, aber zu hundertprozentigen Torchancen reichte das nicht. Das komplette Spiel war mehr geprägt von Zweikämpfen, Kampf und Laufaufwand als von ansehnlichen Spielzügen und Ballkontrolle. Ein typischer Pokalfight eben. Der HSV Winterneuzugang Mirko Neumann war es, der die erste dicke Torchance sofort nutzte, um den Anschluss wieder herzustellen. Nach einer Freistoßflanke konnte der FSV Keeper die Direktabnahme noch parieren, den Nachschuss allerdings ließ sich Mirko nicht nehmen und traf aus spitzem Winkel. Die Erste fing sich danach ein wenig und kontrollierte im Mittelfeld das Spiel besser, aber sobald der Ball verloren ging kam der HSV in Bedrängnis. Kring setzte kurz vor Ende der ersten Halbzeit die weiterhin vollkommen konsternierte HSV Defensive mit einem Doppelschlag unter Schock. Der agile Neukirch war kaum aufzuhalten und bereitete beide Treffer mustergültig vor. In den beiden Szenen agierte der FSV nicht wie ein Tabellenletzter der Kreisliga Oberhavel. Das HSV Team leistete aber mehr als Hilfestellung bei den Treffern. Kurz danach reagierte Spielertrainer Rene Boltze und stellte wieder um. Bayram ging zurück auf den Liberoposten und Steffen rückte ins defensive Mittelfeld vor. Nach einem guten Passspiel über links legte Toppa Sdun den Ball von der Grundlinie in den Rücken der FSV Abwehr, wo Ugur abzog und der Ball leicht abgefälscht ins Tor trudelte. Der erneute Anschlusstreffer kurz vor der Pause. Das sollte dem HSV Team nochmals Mut geben für die zweiten 45 Minuten.

 

Der HSV bei einer Standardsituation

 

Das Fazit der ersten Halbzeit aus HSV Sicht war schnell klar, eine Katastrophe. Nun gab es für die Erste nur noch eine Richtung, um das Spiel noch drehen zu können, nach vorne. Von Beginn an setzte man den Gastgeber in dessen Hälfte unter Druck und zwang ihn so zu Fehlern. Immer wieder spielte sich der HSV am Strafraum des Gastgebers fest, fand aber nicht die entscheidende Lücke. Die leidenschaftlich kämpfenden Germendorfer hatten immer einen Fuß dazwischen oder klärten mehrfach mit Mann und Maus auf der Linie. Als die Germendorfer stehend KO waren und der HSV schier an der weglaufenden Zeit verzweifelte traf Richi Grabow zum langersehnten und überflüssigen 3-4. Nach der scharfen Flanke von Mirko aus dem Halbfeld nahm der Stürmer den Ball sauber 10 Meter vor dem Tor an und schob abgeklärt zum Anschlusstreffer ein. In der zweiten Halbzeit kamen die Germendorfer nur noch zu 1-2 Gelegenheiten, die HSV Keeper Marcel Krüger sauber entschärfen konnte. Ansonsten war das Gastgeber konditionell an seine Grenzen gestoßen und versuchte die knappe Führung aus der guten ersten Halbzeit über die Zeit zu retten. Aber die Häsener hatten sich durch eine super Moral leidenschaftlich ins das Spiel zurückgekämpft und waren nun drauf und dran den Ausgleichstreffer zu erzielen. Angefeuert von den zahlreich mitgereisten Fans war es Ugur, der mit seinem zweiten Treffer sein Team in der 85. Minute in die Verlängerung schoß. In der Verlängerung machten die Häsener dort weiter, wo sie aufgehört hatten, mit offensiven Fussball in Richtung FSV Tor. Der echte Häsener Junge Kevin Thiede gelang in der 98. Minute der vielumjubelte Führungstreffer für sein Team. Per direkten Freistoß hatte der Stürmer die Partie nach 98 langen Minuten die Partie gedreht. Danach ließ der HSV nichts mehr anbrennen. Die Germendorfer versuchten nochmal alles, kamen aber bis auf einige Standardsituationen nicht mehr zu nennenswerten Torchancen. Nachdem die Germendorfer hinten auflösten kam der HSV zu etlichen Konterchancen. Viel früher hätte der unermüdliche und agile Mirko Neumann bereits den viel zittierten Sack zumachen können. Dies geling ihm dann erst 4 Minuten vor Ende des Pokalviertelfinales, als er sich im 1 gegen 1 spritzig durchsetzte und den Ball am herauseilenden FSV Keeper vorbeischob. Mit diesem Tor wurden die letzten Zweifel am spektakulären Pokalerfolg des Häsener SV beseitigt. Im Anschluss feierten die Spieler zusammen mit den zahlreich mitgereisten Fans und damit den Einzug ins Pokalhalbfinale. Dies allein ist bereits eine herausragende Leistung des Kreisligaaufsteigers, einen 1-4 Rückstand nach 44 Minuten aber noch zu drehen ist einfach unglaublich.

 

Der Jubel nach dem Spiel

 

In der nächsten Runde warten jetzt die favorisierten Teams des SV Zehdenick, des Oranienburger FCE II und das Überraschungsteam des SV Glienicke. Der Häsener SV hat keinen Wunschkandidaten und freut sich einfach nur auf das Halbfinale. Einen Dank an alle mitgereisten Fans, die diesen Tag so besonders gemacht haben. sr

 

HSV

Marcel Krüger - Robert Schwarz (75. Sebastian Mohr) - Christian Pieper - Steffen Ruch - Christoph Hempel - Rene Boltze (62. Kevin Thiede) - Bayram Kanli - Tobias Sdun - Ugur Yildirim - Richard Grabow - Mirko Neumann (Manuel Wegener)