Der Pokal hat seine eigenen Gesetze!

Kreispokal 2. Runde 19.10.2011

Häsener SV - SG Mildenberg  3-0 (1-0)

1-0 Niemann (26.); 2-0 Hempel (FE 52.); 3-0 Grabow (81.)

Gelb-Rot: Michael Pawletta (SGM, 86.)



Am vergangenen Mittwochabend stand die mit Spannung erwartete Pokalpartie gegen die SG Mildenberg an. „Die Rollen waren klar verteilt“ laut René Boltze (Trainer des HSV) im Interview mit Gunnar Reblin am 19.10.11 im OGA. Demnach ging  die SG Mildenberg, die bereits im Achtelfinale des Landespokals steht und Brandenburgligist MSV Neuruppin aus eben diesem gekickt haben als klarer Favorit ins Rennen. Die Jung’s vom HSV wollten hingegen besser dagegenhalten als bei der 4-0 Punktspielniederlage zum Saisonaufttakt.

 

Während der HSV arbeitsbedingt auf Stammspieler Sebastian Mohr verzichten musste und auch Steffen Ruch und Christian Pieper zunächst verletzungsbedingt auf der Bank Platz nahmen, musste die SGM um Trainer Holger Bartel auf seinen Spielführer Dennis Moldenhauer, sowie den Goalgetter Marcus „Pako“ Reinsch verzichten.

 

HSV vs. SGM unter Flutlicht

 

Das Spiel begann zunächst verhalten auf beiden Seiten. Der flinke Struck suchte über die Außen von Anfang an den Weg zum Tor, fand jedoch in Abwehrspieler Robert Schwarz seinen Meister. Schon in der 3. Minute setze die SGM ein Achtungszeichen, als ein hoher Ball vor dem Häsener Tor nicht abschließend geklärt werden konnte, aber durch Struck neben das Tor gesetzt wurde. Aber der HSV ließ sich nicht beirren und Spielertrainer Rene Boltze steckte den Ball für Tobias Ruch durch, der zunächst jedoch in der geordneten Mildenberger Abwehr hängen blieb. Nur wenige Minuten später segelte ein Hunziger-Freitstoß, dem ein Foul von Niemann vorangegangen war, nur knapp übers Tor. Es war ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Einen Querpass von Hanke setzte Grabow mit einer gekonnten Direktabnahme neben das SGM-Gehäuse. Auch ein langer Schuss von SGM-Akteur Dohnke von der Mittellinie aus, fand im Strafraum keinen Abnehmer. Immer öfter erarbeitete sich „Richi“ Grabow nun Chance um Chance, doch noch fehlte dem Linksfuß das Quäntchen Glück um den Ball ins Tor zu bringen. Lange Bälle und Freistöße der Häsener konnten immer wieder durch die Abwehr um Michel Christ abgewehrt werden, aber auch Torwart Rogowski leitete mit seinen langen Abschlägen gefährliche Konter ein. Libero Bayram Kanli war jedoch ein sicherer Rückhalt für sein Team. Doch Hanke und Schwarz waren stets aufmerksam und auf der Höhe.

In der 35. Minute war es dann Markus Niemann, der sich nach einem bemerkenswerten Solo gegen 2 Mildenberger Abwehrspieler durchsetzen konnte und die 1-0 Führung aus Häsener Sicht erzielen konnte. Mit dieser knappen Führung ging es dann auch in die Kabinen.

 

Mit Beginn der 2.Halbzeit war Trainer Holger Bartel und sein Team unter Zugzwang, Lucas Stankiewicz kam für Stern. Die Mildenberger drückten zwar auf den Ausgleich, agierten aber nicht so überlegen wie gewohnt. Die erste Chance hatte wiederum Tobias Sdun vom gastgebenden HSV, der zunächst nur unfair von zwei Mildenbergern gestoppt werden konnte. Den anschließenden Freistoß von Richi, setzte „Toppa“ Sdun nur Zentimeter über den Kasten. Auch der läuferisch überdurchschnittlich agile Richi, brachte den Gast immer wieder in Bedrängnis, z.B. als er in der 56. Minute für Niemann durchsteckte, dieser aber einen Schritt zu spät kam. Mit einer starken Parade konnte HSV-Torwart Marcel Krüger nur Sekunden später den Ausgleich verhindern. Obwohl Mildenberg weiter auf den Ausgleich drückte, spielten die Mannen um Trainer Renè Boltze weiterhin ihr konzentriertes Spiel. In der 60. Minute dann die Vorentscheidung per Elfmeter: Vorausgegangen war ein Foul von Marcel Baumeister an Richard Grabow, dem läuferisch weder Pawletta noch Baumeister etwas entgegensetzen konnten. Den Strafstoß verwandelte Hempel sicher gegen seinen ehemaligen Teamkollegen David Rogowski zum 2-0. Doch Mildenberg ließ sich auch davon zunächst noch nicht beirren, durch einen Konter in der 65. Minute wäre der Anschlusstreffer gefallen, hätte der Schiri den Vorteil laufen lassen und nicht zum Freistoß abgepfiffen. Stankiewicz schoss einen ansehnlichen Freistoß über die Mauer, aber auch über das HSV -Tor. Häsen wurde jetzt tief in die eigene Hälfte gedrückt, denn über die Außen kamen immer wieder Struck und Stankiewicz mit gefährlichen Flanken. Der kopfballstarke Steffen Ruch, der inzwischen für Niemann eingewechselt wurde, konnte den Ball aber immer wieder aus der Gefahrenzone bugsieren. Einen langen Ball aus der Defensive konnte Yildirim per Hacke akkurat für Boltze ablegen, der wiederum den Ball perfekt Grabow in den Lauf passte. Dieser hatte genau richtig spekuliert und den Ball mit Gefühl über den heraus eilenden Rogowski zum 3-0 hob. Kurz vor Schluss foulte Steffen Ruch  unnötigerweise Baumeister kurz vor dem Strafraum. Holger Bartel nebst Co-Trainer sahen das als Anlass unerlaubter Weise das Spielfeld zu betreten. Der Schiri bekam die Situation aber unter Kontrolle und den fälligen Freistoß parierte HSV-Keeper Krüger glänzend. In der 86. Minute sah dann Pawletta die zweite Gelbe Karte innerhalb von 6 Minuten und musste nach wiederholtem Foulspiel vorzeitig duschen. Die Mildenberger haderten nun immer mehr mit den Schiedsrichterentscheidungen und stellten das Fußballspielen zunehmend ein. Die Folge war, dass sich „Hempo“ im zentralen Mittelfeld klar durchsetzen konnte und eine saubere Vorlage für Toppa lieferte. Dieser scheiterte nur knapp an Michel Christ, der seine Mannschaft auch durch andere Aktionen vor einem höheren Rückstand bewahrte. Auch Ronny Kessel, der inzwischen für den angeschlagenen Ugur Yildirim im Spiel war versuchte sein Glück, sein Schuss strich über die Latte. Eine letzte Hereingabe von Toppa konnte SGM-Keeper Rogowski klasse parieren.

 

Der Jubel nach dem 3-0 ist groß!

 

Über 90 Minuten betrachtet gewannen die Männer vom HSV auch in der Höhe verdient. Die SG Mildenberg fühlte sich zwar vom Unparteiischen „verpfiffen“ aber das Ergebnis spricht eine deutliche Sprache. Die Häsener haben über die volle Spielzeit eine hochkonzentrierte und fußballerisch sehr ansprechende Leistung gezeigt und ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie spielten ihr Spiel beharrlich weiter.

Hoffentlich können die HSV-Jungs dieses Potential auch in der nächsten Pokalrunde am 12.11.11 gegen den FC Marwitz abrufen. Ein Dank auch an den Falkenthaler Fanclubs BBFL für die Unterstützung des HSV!

 

Franziska Weiß

 

HSV

Marcel Krüger – Bayram Kanli – Tobias Ruch – Robert Schwarz – Steffen Hanke – Tobias Sdun (89. Stefan Dams) – Ugur Yildirim (82. Ronny Kessel) – Rene Boltze – Christoph Hempel – Markus Niemann (64. Steffen Ruch) – Richard Grabow